Interview über das Buch „Die Magie des Ortes“ und Zusammenfassung der Inhalte im Monolog
Ja, auch Rilke musste und wollte ich überarbeiten, um ihn als ebook einzustellen, was Stück für Stück mit allen Grenzgängern geschieht. Das Beste an so einer mühsamen Kleinarbeit ist, dass ich all seine Texte wieder und gleichsam neu erleben darf, mit einer anderen Perspektive, einem anderen Hinterdrundwissen und manchmal sogar neuen Vorlieben für sprachliche Kunstgriffe.
Bei Rilkevorträgen entsetzte mich immer die Frage nach Capri oder wann er Lou das letzte Mal küsste, die sentimentalen Reimgedichte, die zu Geburstagen zitiert werden sowieso. Natürlich ist das auch arrogant und nicht jeder Künstler entwickelt sich zu seinem Besseren. Aber Rilkes Spätlyrik ist das Maß der Dinge für die deutsche Sprache und kann auch nicht auf ein paar biografische Erlebnisse reduziert werden.
Wer den Beitrag folgt, worum ich euch sehr bitte, wird mir vielleicht seinen Rilke mitteilen wollen, was er vermisst oder gar unpässlich fand. Vielleicht auch, wo ich einen Hammer-Fehler eingebaut habe, unbewusst absichtlich, denn ich hätte ihn ja löschen, herausschneiden können. Das zeigt doch, das man auch nach so vielen Lektüren noch über Namen stolpert wie über Zungenbrecher-Fremdworte, die man vielleicht besser gelassen hätte.
Auf eure Resonanz freut sich
carpe diem
Bernd Oei