Grenzgänger Hölderlin

Interview und Vorstellung des Buches Hölderlin Das Eine ist alles

Mein absolutes Muss für alle Menschen dieser Welt. In Oldenburg verließen die Besucher scharenweise das Theater, weil die Originalsprache Hölderlins kaum verständlich war. Wer die griechische Syntax nicht kennt, wird den Satzbau merkwürdig finden. In Tübingen, nicht njur im Hölderlinturm und Nürtigen und Maulbronn, in Bordeaux, überall war ich, wo er mir vorauseilte. Die wichtigste Schnittstelle im Transzendentalismus, poulär deutscher Idealismus gehießen.

Wie verbinde ich gesunden Individualismus mit Mut zur eigenen Ansicht und Lebensgestaltung mit dem Kollektiv, der Familie, der Natur in ihrem Recht. Wie den anspruchsvollen Geist mit Lebensfreude und Sinnlichkeit? Wie ertrage ich das, was mich erdrückt, ohne zu abzuwerten, ohne Hass oder Resignation?

Hölderlin ist mir der Liebste von allen und doch habe ich ihn zur Seite legen müssen, um an der Welt nicht fehlzugehen. So kam ich unter die Deutschen… Vieles ist darüber geschrieben und erzählt worden im Hölderlinjahr. Wenig über In lieblicher Bläue. Beides ist gar nicht zu trennen: Politik und Poesie, Philosophie und Dichtung – und welch unsäglicher Missbrauch wurde damit getrieben.

Kurz und gut. Ich bin begierig zu hören, zu lesen, wie es euch so geht mit dem Pantheismus und Holismus Hölderlins, seiner unglaublichen Wucht, die alles uns hätte sein können und doch wie ein Wurm zertreten wurde unter so viel Mediokrität und Kleingeist.

carpe diem

Bernd Oei

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